Der St.Galler Fotograf besass um 1900 eine der grössten Ethnografica-Sammlungen der Schweiz mit mindestens 1000 Objekten, die er zwischen 1869 und 1911 erwarb. Er fuhr zwar nicht in ferne Länder, hatte aber als langjähriges Mitglied der Ostschweizerischen Geografisch-Commerciellen Gesellschaft (OGCG) viele Kontakte zu Reisenden. Für die OGCG engagierte er sich zudem als Konservator, Ausstellungsmacher und Fotograf. Das Fotoatelier Taeschler (1856–1919) in St.Fiden gehört zu den grossen Namen der St.Galler Fotografie-Geschichte. Louis Taeschler erlebte die Glanzzeit des Geschäfts, dann den schleichenden Niedergang. 1919 musste er seine Ethnografica-Sammlung wegen finanzieller Schwierigkeiten an das Kulturmuseum verkaufen.
Quellen
Archiv OGCG
Archiv Kulturmuseum
Ludwig Taeschler. Eine kleine Familienchronik aufgezeichnet von L. Taeschler, Kopie in der Kantonsbibliothek St.Gallen.
Ludwig Taeschler. Eine kleine Familienchronik aufgezeichnet von Ludwig Taeschler, Auszüge, erstellt durch Urs Tillmanns, Kantonsbibliothek St.Gallen.
Literatur
Achim Schäfer. Völkerkundemuseum und Existenzängste: Joseph Ludwig Taeschler (1846-1924), ein Fotograf in St.Gallen-St.Fiden. In: Neujahrsblatt 2019, herausgegeben vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen, 36-43.
Urs Tillmanns. Konjunkturen der Atelierphotographie. Aus der Familienchronik der «Photographen-Dynastie» Taeschler. In: Siegfried Tann (Hg.), Frühe Photographie 1840–1914. Das optische Gedächtnis der Bodensee-Landschaft, Kunst am See, Band 15, 1985, S. 64-79.