Geschichte / Fayence-Platte, Ansicht Schloss Bürglen TG

Fayence-Platte, Ansicht Schloss Bürglen TG

Tiefer, grosser Teller bzw. Platte aus Winterthurer Fayence-Produktion mit der Ansicht von Schloss Bürglen in einem Lorbeerkranz, der von zwei Stadt-St.Galler Bären in Courtoisie-Stellung gehalten wird. Die Aufschrift lautet: "Der Statt St.Gallen / Herrschaft frey / Gesegnet und beglücket sey". Die Platte ist in den Farben Blau, Braun, Grün, Gelb und Schwarz bemalt und diente als Wandschmuck (Aufhängevorrichtung auf der Rückseite). Zur Geschichte von Schloss Bürglen:
Das auf einem Felsriegel erstellte "Bürglein" und das vorgelagerte, einst von einer Ringmauer umgebene Städtchen gehen auf die Freiherren von Bürglen zurück und sind erstmals 1176 urkundlich erwähnt. Das Städtchen hat seinen Namen von der Burg erhalten – damals "burgelon" (kleine Burg). Nachdem 1408 das Adelsgeschlecht ausgestorben war, wechselte die Burg - zwischenzeitlich zum Schloss erweitert - mehrmals den Besitzer; unter ihnen berühmte Familien wie die Herren von Sax oder von Klingenberg. Dem jeweiligen Schlossherrn gehörten nicht nur die meisten Häuser, sondern auch weite Teile des Gemeindegebietes. Das strenge Regime der Stadt St. Gallen, welche das Schloss mitsamt der Herrschaft Bürglen 1579 erworben hatte und durch einen Obervogt verwalten liess, lastete schwer auf der Bürgler Bevölkerung. Als dann 1798 die Untertanenverhältnisse im Thurgau aufgelöst wurden, verloren die St.Galler ihre Herrschaftsrechte. Die Bürgler atmeten auf, obwohl der Obervogt ein ziemlich armes Dorf zurückliess. In den nächsten Jahren wechselten die Besitzer häufig, bis die Gemeinde die Liegenschaft 1874 schliesslich für 12 000 Franken kaufte und dort eine Schule einrichtete. Die Anlage besteht aus einem Bergfried, einem lang gestreckten Osttrakt mit Treppengiebel sowie einem kurzen Westflügel von 1589. Im Norden ist sie durch einen Graben vom Dorf abgetrennt. Um 1600 erfolgten Umbauten, der achteckige Treppenturm mit der Haube ist später entstanden.

Herkunft: Europa, Schweiz, Zürich, Winterthur
Datierung: Ende 17. Jh.
Material: Fayence
Masse: H 5,8 DM 37 cm
Inventarnummer: G 17866

Provenienz:
- 08.1970:, Altbestand
- Kulturmuseum St. Gallen

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