Ethnologie / Goldgewicht in Form eines islamisch beeinflussten Amuletts oder Brustschmucks
Die künstlerisch gestalteten "mrammuo" genannten Goldgewichte gab es in Sätzen von sechzig bis siebzig Stück, mit dem Gewicht der giftigen Abrusbohne als Bezugseinheit. Durch europäische Reisende ist diese Kleinkunst schon für den Anfang des 17. Jahrhunderts bezeugt. Es lassen sich drei Arten unterscheiden: Geometrische Figuren mit Symbolcharakter, Darstellungen von Pflanzen, Früchten, Waffen und Gebrauchsgegenständen als Statuszeichen, Abbildungen von Tieren und Menschen als Beispiele für Sprichwörter. Die Gewichte stehen durch ihre Aussage in enger Verbindung zum täglichen Leben der Menschen und zu ihrer mündlich überlieferten Literatur.
Herkunft: Afrika, Westafrika, Elfenbeinküste
Datierung: 18. - 20. Jh.
Material: Bronze
Masse: H 4,1 x B 4,7 cm
Inventarnummer: VK C
3195
Provenienz:
- 12.1940: Han Coray (26.04.1880-23.10.1974), Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen