Geschichte / Tödlein, Memento mori
Dieses Tödlein ist aus einem Pferde- oder Rindsknochen geschnitzt. Es stützt sich mit der Rechten auf einem Stock ab und hält in der Linken einen Totenkopf. Das Tödlein steht auf acht Totenschädeln.Memento mori, „denke daran, dass du sterblich bist“: Diese Motive der bildlichen Kunst erinnern an die Vergänglichkeit des Menschen und ähnlich den Vanitas-Gemälden an den leeren Schein alles Irdischen. Ein beliebtes Memento-mori-Symbol des Spätmittelalters und der Renaissance war das Tödlein oder Tödtlein. Die kleine Personifikation des Todes wird dargestellt als Miniatur-Skelett, meist im Sarg liegend. Die Bezeichnung als Tödlein verniedlicht den Tod und gibt ihm seinen Platz im menschlichen Leben. Der Tod gehört zum Leben, ein Leben ohne Tod ist undenkbar.
Herkunft: Europa, Schweiz, Deutschland oder Österreich
Datierung: 17. / 18. Jh.
Material: Pferde- oder Rindsknochen geschnitzt
Masse: H 18,5 x B 6,2 cm
Inventarnummer: G 2009.450
Provenienz:
- 16.09.2009: Koller Auktionen AG, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen