Geschichte / Kohlezeichnung Goldapfel und Tiefer Keller St.Gallen
Auf der Kohlezeichnung sind das Haus "Zum Tiefen Keller" (an Hinterlauben 10) und das Haus "Zum Goldapfel" (an Hinterlauben 8) dargestellt. Das erstgenannte Gebäude wurde von Vadian bewohnt von 1520 bis vermutlich zu seinem Tod 1551 und ging 1554 an seinen Schwiegersohn Laurenz Zollikofer über. Während der westliche Hausteil (mit Erker und Aufzugsgaube) den Wohntrakt beherbergt, birgt der östliche (mit nur einer einzigen Fensterachse) Lagerräume. Der Erker weist zwar Ornamente unterschiedlicher Stilepochen auf (spätgotische Fischblasenrosetten im ersten Obergeschoss; Frührenaissanceornamente (Beschlagwerk und Medaillons) im zweiten Obergeschoss), ist jedoch in nur einer Etappe gebaut worden (beide Stockwerke 1608 datiert). Beim zweitgenannten Gebäude handelt es sich vermutlich um das Geburtshaus von Vadian (ab 1481 von Leonhard von Watt, Vater von Vadian, bewohnt; 1484 Geburt Vadian). 1774 wird das Gebäude abgerissen und Michael Schlatter errichtete 1775 den heute noch bestehenden Bau. Während der Keller, das Erdgeschoss und die Strassenfront als Massivbau errichtet worden sind, bestehen die Wände der Obergeschosse aus Fachwerk. Die Front wird von Quaderlisenen eingefasst. Das von Pilastern mit ionisierenden Kapitellen flankierte Eingangsportal bildet mit dem darüber stehenden Fenster eine architektonische Einheit: Portal und Fenster sind durch Akanthusvoluten, die eine Kartusche mit einem goldenen Apfel einrahmen (Hausemblem) miteinander verbunden (hier auch das Erbauungsjahr: MDCCLCCV). Im Erdgeschoss befindet sich ausserdem je links und rechts ein breites Tor, das jeweils zu den Lagerräumen führt.
Herkunft: Europa, Schweiz, Ostschweiz, St. Gallen
Datierung: 1951
Hersteller(in): Eugen Cunz
Material: Kohlezeichnung
Masse: H 45 x B 68 cm
Inventarnummer: G 19133
Provenienz:
- 1972:, Altbestand
- Kulturmuseum St. Gallen