Geschichte / Deckelhumpen
Um die naturgegeben leicht ovale und gebogene Elfenbein-Hülse zieht sich ein Fries von spielenden Tritonen- und Nereidenputten sowie Meeresgetier. Die vergoldete Fassung wie auch den Fusswulst schmücken Meeresungeheuer. Der Ohrhenkel mit Perlfries geht in einen Blattwerkdrücker über. Ein delfinreitender Putto bildet die Bekrönung des gewölbten Deckels. Die Elfenbeinschnitzerei darf dem Neffen und Schüler Leonhard Kerns, Johann Georg Kern, zugeschrieben werden. Zu seinen Spezialitäten gehörten die Darstellung von Kinderbacchanalen sowie Tritonen- und Nereidenputtenfriese. Die vergoldete Silberfassung durch den Nürnberger Andreas Berckmann erfolgte zeitgleich mit der Entstehung der Schnitzerei. Organisches (Elfenbein) und anorganisches Material (Silber, vergoldet) vereinigen sich zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk, da der Goldschmied das Bildprogramm des Bildhauers aufnahm und ergänzte.
Herkunft: Europa, Deutschland, Nürnberg
Datierung: um 1660-1680
Hersteller(in): Andreas Bergmann (Berckmann?)
Material: Fassung Silber, vergoldet, Elfenbein
geschnitzt, gegossen, getrieben, graviert, ziseliert
Masse: T 27,5 cm
Inventarnummer: G 17608
Provenienz:
- 31.12.1968: Giovanni Züst (1887-1976 ), Schenkung
- Kulturmuseum St. Gallen