Ethnologie / Etui für Tabakpfeife
Die reiche Darstellung eines europäischen Segelschiffs und schwarz gekleideten Männern mit grossen Hüten schmückt diese goldüberzogene Tabaktasche.
Namban ist der wenig schmeichelhafte Ausdruck für die "südlichen Barbaren", so genannt, weil sich die seefahrenden Portugiesen,Spanier und Holländer Japan ausnahmslos von Süden her näherten.
Die Portugiesen kamen bereits in der Mitte des 16.
Jahrhunderts nach Japan und machten dort den Tabak sowie die Gewohnheit des Pfeifenrauchens bekannt.
Seit 1595 wurde Tabak in Japan selbst angebaut.
Das Rauchen aus einer langstieligen Pfeife mit sehr kleinem Kopf war bald in allen Schichten bei Männern wie Frauen sehr beliebt.
Die Pfeifenköpfe der Frauen waren noch kleiner als die der Männer.
Bereits nach ein oder zwei Zügen war der feine Tabak verbraucht.
Besonders während der späten Edo-Zeit gewann das Rauchen an Popularität, und reich verzierte Tabaktaschen waren begehrte Sammlerstücke.
Wie auch bei diesem Bespiel, wurden häufig teure und exotische Materialien wie importiertes Leder und Gold verwendet, die vom Wohlstand des Besitzers zeugten.
Herkunft: Asien, Japan
Datierung: 19. Jh.
Material: Bein, Leder, Schnur, Goldlack
Masse: H 20,4 cm
Inventarnummer: VK B
2268
Provenienz:
- 12.07.1926: Ercole Rusconi (10.03.1862 -12.05.1937), Schenkung
- Kulturmuseum St. Gallen