Ethnologie / Köcher mit Blasrohrpfeilen
Die geflochtenen Köcher werden an einer Schnur um den Hals mitgeführt - in ihnen stecken die relativ kleinen, angespitzten Pfeile aus Tucum-Palmholz. Sie sind zur Flugführung am hinteren Ende mit roher Baumwolle umwickelt, die auch dazu dient, dem Luftstoss des Jäders einen Widerstehd entgegen zu setzen, der den Pfeil im Innenrohr schlagartig beschleunigt, nachdem er durch das Loch im Mundstück eingeführt worden ist. Für grössere Beutetiere werden die Pfeilspitzen vor der Jagd in flüssiges Curare-Gift getaucht, das dann ausgehärtet und erst wieder in Kontakt mit der Körperflüssigkeit der Beute seine Wirkung entfaltet, die Lähmungserscheinungen auslöst.
Herkunft: Amerika, Südamerika, Brasilien, Amazonas, Rio Curicuriari, Rio Uaupés
Datierung: 1970 (Erwerb; eingetauscht gegen verschiedene Utensilien wie Messer, Angelhaken, Industrieperlen, Aluminiumtöpfe etc.)
Material: Pech, Schnur aus Pflanzenfaser, Holz, rohe Baumwolle, Palmfaser?, Tucum-Palmholz.
Masse: H 33 x B 13,5 x T 12,5 cm
Inventarnummer: VK Am XII
2005.442
Provenienz:
- 25.03.2005: Johannes Lüders, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen