Geschichte / Teetasse (Koppchen) mit Untertasse
Tasse ohne Henkel (sog. Koppchen). Schalenartige Wandung ohne Lippenrand mit leicht eingezogenem Standring. Scherben und Malerei von hoher Qualität. Polychromer Dekor mit grosser Figur vor Landschaft (vgl. auch G_15943 mit bürgerlichem Paar), evtl. in der Art von Heinrich Thomann gemalt. Im Vordergrund eine Frau, bekleidet in der Mode des 18. Jahrhunderts mit einem magentafarbenen, knöchellangen Rock mit hellblauer Schürze, einem dekolletierten, geschnürten Mieder und einem Hemd, dessen Ärmel aufgerollt sind. Die Haare sind wohl gepudert. Der flache Strohhut (Bergère) und ein geflochtener Henkelkorb geben der Figur einen ländlichen Anstrich; gleichwohl könnte es eine Bürgerin in einem Schäferkostüm sein. Mit erhobenem Zeigefinger zeigt sie auf den Weg vor ihr. Auf der gegenüberliegenden Seite der Wandung ist ein kleiner Baum dargestellt. Drei Blättchen im Tasseninneren. Goldzähnchenbordüre aussen am Mündungsrand. Marke: Z in Unterglasurblau. Ritzzeichen: I. Pressmarke: K. Untertasse ohne eingetiefte Tassenstandfläche. Spiegel und Fahne ohne Trennung schalenförmig gebogen mit eher tiefer Muldung. Standring. Ähnlicher Dekor. Eine Schäferin mit einem langen Stab und locker auf die Schulter fallendem, natürlich braunem Haar trägt einen magentafarbenen, wadenlangen Rock, ein blaugraues Hemd und ein orangefarbenes, um die Taille gewickeltes Tuch bzw. einen Umhang. Die Kleidung sitzt locker. Die Frau ist barfuss. Sie lehnt sich mit dem rechten Unterarm an einen Felsen an. Im Hintergrund Sträucher und Bäume. Goldzähnchenbordüre innen am Rand. Marke: Z in Unterglasurblau. Ritzzeichen: S 2.
Herkunft: Europa, Schweiz, Zürich, Kilchberg - Schooren
Datierung: 1772-1775
Material: Porzellan glasiert; Muffelfarben; Goldmalerei
Masse: H 5,1 DM 8,6 cm
Inventarnummer: G 13234
Provenienz:
- 13.04.1929: Friedrich Eugen Girtanner, Schenkung
- Kulturmuseum St. Gallen