Geschichte / Porträt Hans Lederger (gest. 1621), Hauptmann der Fürstabtei St.Gallen
Die Ledergerber (Ledergerw) sind seit 1308 in Wil SG urkundlich erwähnt und waren dem Kloster St.Gallen über Jahrhunderte hinweg verbunden. Sie stellten der Fürstabtei und dem Toggenburg vom 16. bis ins 18. Jahrhundert Reichsvögte, Lehensvögte, Hofammänner und Landvogteiverwalter. Hans Ledergerber wurde als Symbol der fürstäbtischen Zwangsherrschaft in den reformierten Untertanengebieten am 9. November 1621 ermordet. Er war Solddiensthauptmann, Kleinrat und Hofammann in St. Johann. Hinter dem stattlichen Brustbild wird in zwei Szenen der Ablauf der Tat skizziert und unten beschrieben: Hauptmann Hans Ledergerw, Fürstlich St.Gallischer Rat und erster Hofammann des lobwürdigen Gotteshauses St.Johann, sei am 9. November 1621 von den unkatholischen Toggenburgern in mörderischer Weise erschossen worden. Das Porträt stellt Ledergerber en face vor einem roten Vorhang dar, in grünen Beinkleidern und gestepptem Lederwams, mit Spitzenkragen, Stulpärmeln und Ordenskette. Die rechte Hand ruht auf einem Stock. Rechts unten ist sein Wappen zu sehen.
Herkunft: Europa, Schweiz, St. Gallen, Toggenburg, Alt St. Johann
Datierung: 1621
Material: Öl auf Leinwand
Masse: H 107 x B 86 x T 7 cm
Inventarnummer: G 0238
Provenienz:
- 1889: Albert Steiger sen. (15.09.1847-18.12.1912), Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen