Geschichte / Flachdeckel-Kästchen mit Wismutkästchen, Schatulle
Kästchen mit Klappdeckel. Darauf ist eine biblische Szene mit der Darstellung von Jesus vor Kaiphas zu sehen (Matthäus 26, 57-68; Markus 14, 53-65 und Lukas 22, 63-71). Nachdem Judas Jesus verraten hatte, wurde dieser gefangen genommen und vor den Hohepriester Kaiphas gebracht. Man suchte Gründe, um Jesus anzuklagen, und als man nichts Stichhaltiges fand, fragte ihn der Hohepriester, ob er Gottes Sohn sei. Die bestätigende Antwort von Jesus gab schliesslich den Ausschlag, ihn wegen Gotteslästerung zum Tode zu verurteilen. Kästchen mit Wismutmalerei waren im 16. und 17. Jahrhundert beliebt als Souvenirs, die man in Badekurorten wie Baden bei Zürich erwerben konnte und dienten als Hochzeitsgeschenke bzw. Liebesgaben. Man bewahrte darin kleine Andenken, Schmuck oder Liebesbriefchen auf. Wismut ist ein Erz, das in pulverisierter Form auf einen Kreidegrund aufgetragen und poliert wurde. Dann bemalte man die Kästchen mit Temperafarben und versiegelte sie meist mit einem Firnis. Der Schimmer des Metalltons dringt durch die Malerei und verleiht dem bemalten Objekt den typischen metallischen Glanz.
Herkunft: Europa, Schweiz
Datierung: 17. Jh.
Material: Buchenholz mit Temperamalerei auf Wismutgrund, Messingbeschläge
Masse: H 13,5 x B 31,5 x T 21,5 cm
Inventarnummer: G 7162 1996.103
Provenienz:
- 1996:, Altbestand
- Kulturmuseum St. Gallen