Geschichte / Flachdeckel-Kästchen mit Wismutmalerei, Schatulle
Kästchen mit Klappdeckel. Darauf sind in einem Lorbeerblatt-Rahmen fünf grosse stilisierte Blumen zu sehen, u.a. Granatäpfel, die auf die Liebe, auf Fruchtbarkeit und Vollkommenheit hinweisen und als Sinnbild für die Tugenden und Schönheit Mariens galten. Dazwischen ist ein Hirsch dargestellt. Selten findet man in der Wismutmalerei neben den beliebten Pflanzenmotiven auch Tiere. Kästchen mit Wismutmalerei waren im 16. und 17. Jahrhundert beliebt als Souvenirs, die man in Badekurorten wie Baden bei Zürich erwerben konnte und dienten als Hochzeitsgeschenke bzw. Liebesgaben. Man bewahrte darin kleine Andenken, Schmuck oder Liebesbriefchen auf. Wismut ist ein Erz, das in pulverisierter Form auf einen Kreidegrund aufgetragen und poliert wurde. Dann bemalte man die Kästchen mit Temperafarben und versiegelte sie meist mit einem Firnis. Der Schimmer des Metalltons dringt durch die Malerei und verleiht dem bemalten Objekt den typischen metallischen Glanz.
Datierung: ende 16. Jh.
Material: Buchenholz mit Temperamalerei auf Wismutgrund
Masse: H 14 x B 36 x T 25,5 cm
Inventarnummer: G 7157
Provenienz:
- 15.12.1906: Albert Steiger sen. (15.09.1847-18.12.1912), Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen