Geschichte / Tafel, Schützentafel der Feldschützengesellschaft St.Fiden
Die Schützen- oder Mitgliedertafel hing bis 1921 im Schützenstand der Feldschützengesellschaft St.Fiden und kam dann als Dauerleihgabe ins Historische Museum St.Gallen. Sie besteht aus einem Hauptteil mit zwei Flügeltüren, die schwarz bemalt sind. Die Namen der Schützen sind gelb aufgemalt und mit einem roten Kreuz versehen, sobald sie gestorben sind. In der Mitte zuoberst ist die Tafel mit 1624 datiert – die Feldschützengesellschaft St.Fiden wurde am 9. Mai 1620 als eine der ältesten Schützengesellschaften in der Ostschweiz gegründet. Unter der Jahrzahl steht das Wappen des Hofmeisters und Schützenherrn Marx von Ulm; es folgen die Beamten und die Vertreter der Schirmorte, meist adelige Herren, wie Tschudi von Glarus, Reding von Schwyz, Schenk von Castell, von Bernhausen u.a. Anschliessend sind die Vor- und Familiennamen der Schiessgesellen verzeichnet: neben alten Tablater Geschlechtern finden sich darunter zahlreiche Namen aus den übrigen Gemeinden des Amtes. Den rechten Flügel ziert zuoberst das Wappen des Kanzlers Junker Georg Wilhelm Rinkh von Baldenstein. Unter ihm folgt unmittelbar Franz Müller, Ratschreiber und Schützenmeister, datiert mit 1656. Auf dem linken Flügel steht zuoberst das Wappen des Hofmeisters und Schützenherrn Fidel von Thurn. Nach ihm folgt der Name von Johann Casper Greuter, fürstlich st.gallischer Weinschenk und Schützenmeister. Dieser Teil soll von 1670 oder 1679 datieren. Vermutlich hat Johann Sebastian Herrsche Vater einen Teil der Schützentafel gemalt, weil er ab 1660 fürstäbtischer Hofmaler in St.Fiden war. Die Feldschützengesellschaft St.Fiden wurde 1620 als erster Schützenverein in St.Gallen gegründet. Bei ihren Schiessanlässen stellten sie ihre Schützenscheiben jeweils auf dem Schibenacker auf (im Bereich der heutigen Scheibenackerstrasse). Erst 2008 fusionierte die Feldschützengesellschaft St.Fiden mit dem Standschützenverein Ost zum Sportschützenverein St.Fiden.
Herkunft: Europa, Schweiz, St. Gallen, St. Fiden
Datierung: 1. Hälfte 17. Jh.
Hersteller(in): Johann Sebastian Hersche (der Ältere)
Material: Öl auf Tannenholz, schwarz, gelb und rot bemalt
Masse: H 132 x B 118 cm
Inventarnummer: G 11950
Provenienz:
- 05.11.1921: Feldschützengesellschaft St. Fiden, Dauerleihgabe
- Kulturmuseum St. Gallen