Geschichte / Gerichtsscheibe Hof Tablat, Glasgemälde
Dargestellt ist eine Gerichtssitzung. Zwischen den Fenstern steht der Richterstuhl, auf dem der Obmann des Gerichtes, blau gekleidet und mit schwarzem Mantel und Barett angetan, thront. In der Rechten hält er eine Urkunke, die er liest, in der Linken die Handschuhe. Rechts von ihm steht ein gelber Tisch mit Urkunden, Geld, Schlüsseln und Schreibzeug. An dessen Stirnseite, neben dem Obmann und gleich gekleidet wie dieser, befindet sich der Schreiber. Rechts und links vom Richterstuhl sitzen auf Bänken, die sich an den Wänden hinziehen, sieben Richter mit schwarzen Mänteln bekleidet. Drei weitere Richter sitzen auf quer in der Stube stehenden Bänken mit Rücklehnen und hinter ihnen stehen zur Rechten und Linken je zwei Männer. Alle Männer tragen schwarze Mäntel, Pluderhosen und weisse Halskrausen; als Kopfbedeckung dienen teils steife Hüte, teils Barette und in einem Fall eine blaue Haube. Vier Männer sind barhaupt. Zwischen den Richtern findet ein lebhafter Gedankenaustausch statt. Nur wenige blicken ruhig vor sich hin. Der obere Fries wird durch eine von blauem und gelbem Rollwerk eingerahmte Schrifttafel eingenommen, auf der folgende Widmung steht: "Dise Hierin stende herren Und gsellen aines Ersamen Grichts Inn Tablat, so diser Zeit In läebe gwese, haben verehrt auss gutter fründ ond schwagerschafft dem Ernhaffte fürneme ond weissen ulrich staiger, diser Zeitt fürstlich Santt Gallischer Rath und weinschenkh, Anno 1597."
Herkunft: Europa, Deutschland, Konstanz
Datierung: 1597
Hersteller(in): Caspar Spengler
Material: Glas, Farbe, Blei
Masse: H 37,5 x B 35 cm
Inventarnummer: G 2283
Provenienz:
- 28.04.1895: Felix, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen