Geschichte / Puppenhaus in Schrank
Dieses grosse Puppenhaus entstand um 1830, indem Tablare eines Biedermeierschranks mit Seitenwänden versehen und insgesamt 13 verschiedene Räume auf vier Etagen eingerichtet wurden.
Es bildet ein grossbürgerliches Wohnhaus aus der Mitte des 19.
Jahrhunderts mit allen Details vom Keller bis zum Estrich nach und enthält alles vom Stall mit Kühen und Schafen, Waschküche, Speisesaal, Stube mit Kachelofen, Küche mit Feuerstelle, Schlafzimmer mit allem Komfort, einem Holzlager mit Seilzug bis zur hauseigenen Kapelle.
Zum Puppenhaus gehören auch mehrere Puppen mit handbemalten Porzellanköpfen.
Die Möbel, das Geschirr u.a.
stammen meist aus verschiedenen Epochen, weil über Jahre und Jahrzehnte hinweg immer wieder neue Einrichtungsgegenstände dazukamen.
Diese waren oft exakte Kopien der richtigen Objekte "en miniature".
Um 1830 gehörte das Puppenhaus in die Familie von Otmar Scheitlin.
Sein Sohn Otmar Bernhard Scheitlin (geb. 1816) brachte es in die Ehe mit, als er 1852 Johanna Pietersen heiratete.
Nun spielten ihre beiden Töchter Antoinette und Constance (genannt Cony) mit dem Puppenhaus.
Letztere übernahm es, als sie 1885 den Textilkaufmann Arthur Mayer heiratete.
Das Paar wohnte an der Rorschacher Strasse 13 in St.Gallen und hatte vier Kinder: Constance Helene, Jenny Frieda, Viktor Bernhard und Maria Doris Johanna.
Die drei Mädchen spielten natürlich gerne mit dem grossen Puppenhaus.
Ihre Mutter übergab das Puppenhaus mit der vollständigen Ausstattung 1919 dem Historischen Museum.
Herkunft: Europa, Schweiz, St. Gallen, Rorschacher Strasse 13
Datierung: um 1830
Material: Holz, Papier, Blech, Keramik, Textilien und andere Materialien
Masse: H 180,0 cm x B 170,0 cm x T 70,0 cm cm
Inventarnummer: G 11157
Provenienz:
- 03.09.1919: Mayer-Scheitlin, Dauerleihgabe
- 23.03.1934: Cony Mayer-Scheitlin, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen