Geschichte / Hl. Barbara aus Wil
Bei dieser Figur aus der Kirche St. Peter in Wil ist die originale Fassung weitgehend erhalten. Der quer über den Leib geraffte, eine kleinteilige Faltenkaskade bildende Mantel ist jeweils im Gegensinn angelegt. Das jugendliche, ja mädchenhaften Gesicht zeigt die unverwechselbaren Merkmale der Frauenbilder von Augustin Henckel: ovale Form, relativ hoch sitzende, mandelförmige Augen mit tief hängenden Lidern, grossflächige Wangen, schmale gerade Nase und kleiner Mund. Die Haare strömen in weit ausholenden Wellen nieder. Das Attribut der heiligen Barbara ist der Kelch. Damit wird auf ihren Märtyrertod angespielt. Sie wird auch als Patronin der Sterbenden verehrt, denen sie in ihrer letzten Stunde die Kommunion bringt.
Herkunft: Europa, Schweiz, Schaffhausen
Datierung: um 1510
Hersteller(in): Augustin Henckel Werkstatt, Schaffhausen
Material: Lindenholz geschnitzt, farbig gefasst, teilweise vergoldet
Masse: H 98 x B 33 x T 23 cm
Inventarnummer: G 20306
Provenienz:
- 15.12..1888: Historischer Verein des Kantons St. Gallen, Ankauf, Kirche St. Peter in Wil
- 1917: Kulturmuseum St. Gallen, Übertragung