Geschichte / Gemälde Frau im Kimono auf Bärenfell

Gemälde Frau im Kimono auf Bärenfell

"Frau im Kimono auf Bärenfell"

Ein um 1885 entstandenes Gemälde eines unbekannten, wohl in Paris tätigen Malers im Historischen und Völkerkundemuseum St.Gallen zeigt eine Interieurszene mit einer vornehmen Dame, die auf einem mächtigen Bärenfell steht. Die europäisch anmutende Frau ist in einen japanischen Kimono mit wohl chinesischem Unterkleid gekleidet. In der Hand hält sie einen Rundfächer, ihre Haare hat sie hochgesteckt. Hinter ihr erkennt man einen dunklen Wandbehang mit rahmendem Drehband-Motiv sowie blauen und roten Blumen auf der Innenseite. Links daneben hängt ein Kakemono mit zwei Reihern. Davor steht eine Staffelei mit einem Stoffbild in Bambus-Rahmen, auf dem Boden liegen Wollknäuel. Das Besondere an diesem Gemälde ist die Verschmelzung von typisch europäischen Elementen wie dem Bärenfell oder der links oben erkennbaren Steinkonsole mit der durchbrochenen Brüstung und den japanischen Gegenständen im entsprechend arrangierten Atelier. Allerdings war der Maler nicht ganz konsequent „japanisch“. So trägt die junge Dame einen grünen Kimono und ein rotes Untergewand mit der Darstellung eines chinesischen Drachens bzw. Fo-Hundes. Der Künstler setzte japanische und chinesische Bildmotive relativ unbekümmert ein, was beweist, dass „japanisch“ und „chinesisch“ zu dieser Zeit noch häufig synonym verwendet wurden und es in erster Linie darum ging, dem Betrachter einen fernöstlich-exotischen Gesamteindruck zu vermitteln.

Datierung: 2. Hälfte 19. Jh.
Material: Öl auf Leinwand, gerahmt
Masse: H 138 x B 112 cm
Inventarnummer: G 2014.063

Provenienz:
- 28.03.2014: Koller Auktionen AG, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen

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