Geschichte / Farbholzschnitt "Frau mit Beret"

Farbholzschnitt "Frau mit Beret"

"Frau mit Beret"

Der in München ausgebildete und dort auch lange ansässige Burkhard Mangold ist vor allem als Pionier der Schweizer Plakatkunst bekannt. Beim Farbholzschnitt "Frau mit rotem Béret" handelt es sich wohl eher um eine Ausnahme in seinem Schaffen. Die 1909 entstandene Darstellung der jungen, eine Standarte tragenden Frau mit rotem Béret ist aber von hoher plakativer Wirkung. Burkhards Heimatstadt Basel war seit 1869 Austragungsort von internationalen Konferenzen mit einhergehenden Demonstrationszügen. Seit der Jahrhundertwende befand sich die Basler Arbeiterbewegung im Aufschwung; die Sozialdemokratie stellte die stärkste Fraktion im Grossen Rat und war im Regierungsrat vertreten. Dargestellt ist eine junge Frau mit scharf geschnittenem Gesicht. Mit beiden Händen trägt sie eine Fahnenstange, die sie an die linke Schulter anlehnt. Auffällig an der Komposition ist natürlich das namengebende, zum Schutz vor der Sonne weit in die Stirn gezogene Béret der Frau, das eine Entsprechung in den rot geschminkten Lippen findet. Die obere Gesichtshälfte bleibt im blaugrauen Schatten. Diesen Farbton hat der Künstler auch für den Hintergrund gewählt. Nur eine feine Konturlinie grenzt die Haare dagegen ab. Die Sonne widerspiegelt sich im Inkarnat von Gesicht und Hals; das helle Sommerkleid ist bis oben geschlossen. Bewusst ins Bild mit einbezogen ist auch das ligierte Monogramm BM im Quadrat in der Mitte links.

Datierung: um 1909
Material: Aquarelldruck auf Japanpapier, Farbholzschnitt
Masse: H 27 x B 19 cm
Inventarnummer: G 2013.047

Provenienz:
- 10.2011: Dobiaschofsky Auktionen AG, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen

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