Geschichte / Scharfschützenstutzer, Vetterli 1871
Vetterli-Gewehre
Als die schweizerische Regierung 1869 beschloss, ein neues Hinterlader-Gewehr einzuführen, konnte sie direkt auf das hochmoderne, im eigenen Land entwickelte Vetterli-Repetiergewehr setzen.
Damit war die Armee die erste in Europa, bei der Repetiergewehre im Einsatz standen.
Die ersten Auslieferungen waren schon bei der Truppe, als 1870 der Deutsch-Französische Krieg ausbrach.
Das Vetterli-Gewehr verfügt über ein Röhrenmagazin mit einem Fassungsvermögen von 12 Patronen, welches im Schaft unter dem Lauf untergebracht war.
Das Kaliber war vorerst 10.5 mm, wurde 1871 auf 10.4 mm (10.35 mm – 10.55 mm) verändert.
Die Einstellungen der Visiere reichten 1867 von 225 Meter bis 750 Meter, ab 1870 von 225 Meter bis 1000 Meter, 1871 von 225 bis 1200 Meter, 1881 schon bis 1600 Meter.
Neben den Ordonanz-Vetterli-Gewehren und neben dem Stutzer wurden im Verlaufe der Jahre verschiedene weitere Varianten produziert:
• Gewehre für Kadetten, nur Einschüsser mit schwächeren Patronenladungen, um den Rückstoss für die Jungs nicht zu gross werden zu lassen.
• Repetierkarabiner für Grenzwacht (945 mm lang) und Polizei (1144 mm lang).
• Fast jedes Jahr gab es neue Versuchsgewehre, an denen gegenüber den Vorgängermodellen Verbesserungen in Details vorgenommen wurden.
1890 wurden die letzten Vetterli-Gewehre Modell 1878/81 und Vetterli-Repetierstutzer 1881 abgeliefert.
Datierung: 1871
Hersteller(in): Karl Heinrich Rychner
Material: System Vetterli
Masse: H 118,0 cm
Inventarnummer: G 2010.056
Provenienz:
- 09.11.2009: Kantonsregierung des Kantons St. Gallen, vertreten durch Regierungsrätin Frau lic.phil. Kathrin Hilber , Schenkung
- Kulturmuseum St. Gallen