Archäologie / Glockenkrater
Glockenartige, nach oben gerichtete Form, Scheibenfuss mit zylindrischem Stiel, ausgeweiteter, fast waagrechter Gefässrand mit gerundeter Kante und kleinen, rechteckig nach oben gebogenen Henkeln.
Dekoration aussen am Rand: Lorbeerzweig zwischen zwei ausgesparten Streifen, um die Henkelansätze schwarz gefirnisste Zungenmuster, unterhalb der Figurenzone Plattenmäander zwischen zwei dünnen, schwarz gefirnissten Linien.
A- Seite: Zwei unbekleidete, mit Halsketten, Ohrperlen und Armbändern geschmückte Mädchen unterhalten sich in Ruhestellung seitlich eines Wasserbeckens (Perirrhanterion).
Das rechte Mädchen stützt die linke Hand in die Hüfte und hält mit der rechten einen gelben, mit drei Ringen verzierten Spiegel hoch.
Das andere Mädchen berührt mit der Linken das Wasser und trägt in der rechten einen mäanderverzierten Kasten mit offenem Deckel.
Unter dem Wasserbecken lauert auf den Knien nach rechts gewandt ein Satyr.
B- Seite: Zwei in Mäntel gehüllte, einander zugewandte Jünglinge stützen sich auf einen knorrigen Stock und tragen ein mit Zickzack verziertes Himation, welches die rechte Schulter und den Arm freilässt.
Herkunft: Europa, Italien, Gnathia
Datierung: 1.H. des 4.Jh. v.Chr.
Material: rosaroter Ton mit dünner Firnislasur, glänzender schwarzer Firnis, unter den Henkeln und im Gefässinnern schlecht abdeckend, rotfigurige Dekorationen mit gelben Aufmalungen, auf den Ornamenten und den Mänteln der Jünglinge Spuren von rotem Miltos
Masse: T 31,0 cm
Inventarnummer: A 2009.265
Provenienz:
- 1881: Albert Züblin-Sulzberger (1841-1886), Schenkung
- Kulturmuseum St. Gallen