Geschichte / Farbholzschhnitt "Crocuswiese" / Handdruck Nr. 1
1 Langholz-Stock; Farbe: dunkelgrau
Die Landschaft spielt im Schaffen von Martha Cunz eine bedeutende Rolle.
Die "Crocuswiese" vereinigt wichtige Elemente der Landschaftsauffassung der Künstlerin und des Flächenholzschnittes.
Die sorgfältige Bildkomposition zeigt im Vordergrund eine weiche, abfallende Hügellinie, als Gegenpol im oberen Bildteil aufsteigende Wolkenbahnen. (Diese stark strukturierten Gebilde kommen auch beim "Bäumchen", beim "Hochland" und der "Via Appia") Auf dem höchsten Punkt der Kuppe, über der Krokuswiese, zeichnen sich die Umrisse eines Baumes gegen den Himmel ab.
Das trichterartige Auseinandergleiten von Hügellinie und Wolkenbahnen hat eine horizontale Sogwirkung gegen den rechten Bildteil zur Folge.
Dort setzt die Künstlerin schlanke, die Senkrechte betonende Birkenstämme ins Bild.
Der Verzicht auf Farbe – es ist lediglich ein dunkelgrauer Stock verwendet worden – gibt der reinen Komposition noch mehr Kraft.
Die Skizze für diese Arbeit entstand im Herbst 1912, während ihres Malaufenthaltes im Appenzellerland.
Geschnitten wurde der Einzelstock aber in München, als unmittelbarer Nachfolger des "Mädchenkopfes".
Martha Cunz schrieb anfangs April 1913 dazu: "Diese Woche hatte ich also noch einen kleinen schwarzweissen Holzschnitt gemacht, der, wie mir scheint, in der Wirkung gut aussieht.
Es ist eine Frühlingslandschaft, die Idee dazu kam mir im Gontenbad."
Herkunft: Europa, Schweiz, St. Gallen
Datierung: 1913
Hersteller(in): Martha Cunz (1876-1961)
Material: Farbholzschnitt
1 Langholz-Stock (im Kunstmuseum St.Gallen erhalten); Farbe: dunkelgrau
Masse: H 16 x B 21,9 cm
Inventarnummer: G 2009.182
Provenienz:
- 20.03.2009: Philippe Schuler Schuler Auktionen AG, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen