Geschichte / Bekrönung des spätgotischen Chorgestühl aus der St.Galler Klosterkirche mit dem Wappen von Fürstabt Ulrich Rösch
Dieses Fragment stammt aus der mittelalterlichen St.Galler Klosterkirche, dem Vorgängerbau der heutigen Kathedrale.
Es war Teil der reich verzierten Rückwand, des Dorsale des Chorgestühls.
Vadian nannte dieses «ain herrlich, fürstlich gestüel von vestem aichnem holz».
Auftraggeber war Fürstabt Ulrich Rösch.
Zu sehen ist das Wappen der Abtei mit dem Bären und das persönliche Wappen von Ulrich Rösch.
Die beiden Dreschflegel verweisen auf seine Herkunft als Bäckerssohn – er war der erste Abt bürgerlicher Herkunft.
Der Bär ist plastisch gearbeitet, das gotische Laubwerk ist üppig und kraftvoll.
Das Motiv der Knospe weist stilistisch in die Gotik, die körperhafte Formensprache aber in deren Spätphase.
Ob die Spuren der Zerstörung auf den Bildersturm von 1529 zurückgehen, lässt sich nicht mehr nachweisen.
Der Hieb quer durch das Wappen des Fürstabts legt diese Vermutung jedoch nahe.
Datierung: um 1480
Material: Eichenholz
Masse: H 39,5 cm x B 147,0 cm x T 5,0 cm cm
Inventarnummer: G 2003.227
Provenienz:
- 26.05.2003:, Altbestand
- Kulturmuseum St. Gallen