Geschichte / Monumentales Torschloss mit Neidkopf

Monumentales Torschloss mit Neidkopf

Das Schloss in Beilform ist im Stil der Gotik ausgestaltet. Die Mechanik ist nicht abgedeckt und somit sichtbar. Als besondere Verzierung sticht ein kleiner Drachenkopf hervor, Schreck- oder Neidkopf genannt. Dieser geht auf magische Vorstellungen zurück - man wollte böse Geister abschrecken und den Hauseingang vor Neidern beschützen. Monumentales Torschloss mit drei schiessenden Fallen und einer Zangenfalle. Die drei schiessenden Fallen weisen einen geraden Fallenkopf auf und können nur durch den Hebel oder den Schlüssel bewegt werden. Eine Kreuzfeder sowie zwei umgelenkte Schenkelfedern halten die Fallen auf Druck. Vermutlich geht es hier um das Thema "Chef und Chefstellvertreter": Mit dem Chefschlüssel lassen sich alle drei Fallen öffnen, die oberen beiden bleiben offen arretiert. In dieser Stellung kann der Chefstellvertreter mit seinem Schlüssel öffnen und schliessen, indem er die dritte Falle und die Zangenfalle bedient. Besonderheit: Mit dem hebelförmigen Innenzug werden alle drei Fallen und die Zangenfalle betätigt, dabei werden die beiden oberen Fallen offen arretiert. Dies kann nur über den Innenzug oder von aussen durch den Schlüssel geschehen. Durch den beweglich angebrachten Neidkopf kann die Arretierung wieder gelöst werden. Die untere Falle wird zusammen mit der Zangenfalle mit dem Schlüssel von aussen oder dem Innenzug von innen betätigt. Die Gestaltung der Schliesse für die Zangenfalle ist unbekannt.

Herkunft: Europa, Schweiz, Ostschweiz
Datierung: um 1510
Material: Eisen
Masse: H 45,0 cm x B 38,0 cm cm
Inventarnummer: G 2003.102

Provenienz:
- 12.03.2003:, Altbestand
- Kulturmuseum St. Gallen

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