Geschichte / Kabinettschränkchen mit Wismutmalerei, Kästchen
Kabinettschränkchen mit Klappdeckel und zweiflügeliger Türe an der Frontseite, dahinter unter einer Stirnleiste fünf Schubladen. Als Verzierung charakteristische Blumenmotive: Erdbeeren (Ehe und Mutterschaft), Stiefmütterchen (Dreieinigkeit), Bittersüss (süsse und bittere Seiten der Ehe), Vergissmeinnicht und Anemonen. Kästchen mit Wismutmalerei waren im 16. und 17. Jahrhundert beliebt als Souvenirs, die man in Badekurorten wie Baden bei Zürich erwerben konnte und dienten als Hochzeitsgeschenke bzw. Liebesgaben. Man bewahrte darin kleine Andenken, Schmuck oder Liebesbriefchen auf. Wismut ist ein Erz, das in pulverisierter Form auf einen Kreidegrund aufgetragen und poliert wurde. Dann bemalte man die Kästchen mit Temperafarben und versiegelte sie meist mit einem Firnis. Der Schimmer des Metalltons dringt durch die Malerei und verleiht dem bemalten Objekt den typischen metallischen Glanz.
Herkunft: Europa, Schweiz
Material: Buchenholz mit Temperamalerei auf Wismutgrund, Eisen
Masse: H 16 x B 22,7 x T 17,3 cm
Inventarnummer: G 1996.089
Provenienz:
- 05.0/8.1996: Harald Lucian, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen