Geschichte / Schubdeckel-Kästchen mit Wismutmalerei, Kabinettschränkchen
Kästchen mit Klappdeckel und Schieber an der Vorderseite, dahinter unter einer Stirnleiste drei Schubladen, die Oberseite in zwei Fächer unterteilt. Auf der Deckelinnenseite zwischen Blumenmotiven das Treue-Symbol der ineinander gelegten Hände mit Herz. Auf der Aussenseite des Deckels ist ein Wappen aufgemalt. Kästchen mit Wismutmalerei waren im 16. und 17. Jahrhundert beliebt als Souvenirs, die man in Badekurorten wie Baden bei Zürich erwerben konnte und dienten als Hochzeitsgeschenke bzw. Liebesgaben. Man bewahrte darin kleine Andenken, Schmuck oder Liebesbriefchen auf. Wismut ist ein Erz, das in pulverisierter Form auf einen Kreidegrund aufgetragen und poliert wurde. Dann bemalte man die Kästchen mit Temperafarben und versiegelte sie meist mit einem Firnis. Der Schimmer des Metalltons dringt durch die Malerei und verleiht dem bemalten Objekt den typischen metallischen Glanz.
Datierung: 17. Jh.
Material: Buchenholz mit Temperamalerei auf gelb lackiertem Wismutgrund.
Masse: H 14,6 x B 36,5 x T 24 cm
Inventarnummer: G 10089
Provenienz:
- 22.06.1915: Albert Nagel Antiquar, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen