Geschichte / Flachdeckel-Kästchen mit Wismutmalerei, Schatulle
Kästchen mit Klappdeckel. Darauf ist zwischen Pflanzenmotiven ein tanzendes Hochzeitspaar in der Tracht des ausgehenden 16. Jahrhunderts zu sehen. Beide tragen einen "Mühlstein-Kragen". Kästchen mit Wismutmalerei waren im 16. und 17. Jahrhundert beliebt als Souvenirs, die man in Badekurorten wie Baden bei Zürich erwerben konnte und dienten als Hochzeitsgeschenke bzw. Liebesgaben. Man bewahrte darin kleine Andenken, Schmuck oder Liebesbriefchen auf. Wismut ist ein Erz, das in pulverisierter Form auf einen Kreidegrund aufgetragen und poliert wurde. Dann bemalte man die Kästchen mit Temperafarben und versiegelte sie meist mit einem Firnis. Der Schimmer des Metalltons dringt durch die Malerei und verleiht dem bemalten Objekt den typischen metallischen Glanz.
Datierung: anf. 17. Jh.
Material: Holz mit Wismutmalerei
Masse: H 16,0 cm x B 34,0 cm x T 25,0 cm cm
Inventarnummer: G 19022
Provenienz:
- Albert Steiger sen. (15.09.1847-18.12.1912), Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen