Messer, Dolch

"Kukri"

Die genaue Herkunft oder Verwandtschaft der multifunktionalen Hiebwaffe Kukri, welcher durch Angehörige einer bestimmten Kaste hergestellt werden, ist bisher nicht bekannt. Er gehört zur Grundausrüstung der Gurkhas (Krieger des Fürstentums [im Westen des heutigen Nepals] und späteren Königreichs Gorkha; Gorkha war bis anfangs des 20. Jahrhunderts die offizielle Bezeichnung von Nepal), aber ist auch der traditionellen nepalesischen Tracht. Besessen werden von einer Person jeweils zwei Ausführungen eines Kukri. (einer zum alltäglichen Gebrauch und einer für zeremonielle Zwecke). Charakteristische Merkmale eines Kukri sind: der Griff aus Büffelhorn oder Hartholz, die vor dem liegende Heft Kerbe (Cho), die geschwungene Klingenform, in der Aussenhülle der Scheide befindende Beimesser (Karda) und der Wetzstahl (chakmak), die Holzscheide ist normalerweise mit Büffelleder überzogen
Die sich am Klingenende befindende Kerbe (Cho) dient als Tropfnase (zum Abhalten das Flüssigkeit/Blut auf das Heft tropft), Stopper für den Wetzstahl (chakmak), sowie als Parierkerbe im Nahkampf. Die Kerbe (Cho) kann als stilistische Darstellung eines Hufes von einer Kuh, welche in der hinduistischen Kultur traditionell eine bedeutende Rolle hat, betrachtet werden. Verwendung findet der Kukri bei alltäglicher, militärischer und ritueller (zum Bsp. Hochzeit) Nutzung. Im Alltag findet der Kukri Verwendung beim Holzhacken, Graben, Schlachten und Häuten von Tieren, Schneiden sowie zum Öffnen von Dosen. Nahe dem Heft hat die Klinge eine ähnliche Funktion wie ein kleines Messer. Das schwere und grössere Ende des Blattes hingegen wird hingegen als Axt oder Schaufel verwendet.

Herkunft: Asien, Nepal
Datierung: um 1950
Material: Stahl, Holz, Messing
Masse: H 47 x B 8 x T 4,5 cm
Inventarnummer: VK 2018.058

Provenienz:
- 09.10.2018: Arnold und Elisabeth Bächler, Schenkung 2018
- Kulturmuseum St. Gallen

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