Ethnologie / Maske der Kuba, Maske der "ngaady a mwaash"

Maske der Kuba, Maske der "ngaady a mwaash"

"ngaady a mwaash (shene malula)"

Das Volk der rund 250’000 Kuba lebt in einem Gebiet, das von drei Flüssen begrenzt ist. Es besteht aus verschiedenen Gruppen. Unter ihnen gelten die Bushong als diejenige, die die Dynastie der Herrscher hervorbrachte. Neben den bekannten Ndop-Skulpturen, die verschiedene Könige darstellen, oder den Raphia-Geweben mit ihren auffälligen, geometrischen Mustern, sind die Kuba für ihre Maskenschnitzereien bekannt. Masken waren neben Initiationsriten vor allem als Ritualtänze während wichtiger Zeremonien am Königshof zu sehen. Dabei wurde der gesamte Körper des Tänzers bedeckt und der Kopf unter farbenprächtigen Stülpmasken versteckt. Drei Maskentypen, die in Zusammenhang mit der Schöpfungsmythologie der Kuba stehen, stechen hervor: Die Masken mbooy und ngady mwaash stellen das Königspaar Woot und Mweel dar, gleichzeitig Bruder und Schwester. In Konflikt mit den beiden steht Bwoom, der Woot die Beziehung zur Schwester und den materiellen Besitz missgönnt. Die Gesichtsmaske der ngady mwaash (Mweel) fällt durch ihr geometrisches Oberflächendesign auf, mit schillernden Kontrasten von Farbe, Muster und Textur. Von den Augen aus verlaufen «Tränenlinien» über die Wangen. Über die Nase und bis zur Oberlippe ziehen sich schwarz-weiss kontrastierende Rechtecke. Dreiecke und Linien überziehen das restliche Gesicht. Glasperlen formen die Augenbrauen. Die Maske allein, als statisches Objekt betrachtet, bringt noch nicht die ihr gebührende Weiblichkeit zum Ausdruck und lässt noch nicht die Frau erkennen. Die Antwort liegt im Gesamtkonzept, in dem die Maske nur einen Teil der Gesamterscheinung darstellt. Erst durch die sie darstellende Person wird sie lebendig, erst im Tanz und durch die Art der Bewegungen wird ihre Weiblichkeit zum Ausdruck gebracht. Es ist eine Schönheit, die man tanzen sehen möchte! as

Herkunft: Afrika, Zentralafrika, Demokratische Republik Kongo, Zaire, Kasai
Datierung: vor 1928
Material: Holz bemalt, Raphiagewebe, Kaurischnecken, Glasperlen
Masse: H 37 x B 20 x T 18 cm
Inventarnummer: VK 3152

Provenienz:
- 12.1940: Han Coray (26.04.1880-23.10.1974), Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen

Zur Sammlung hinzufügen

Zurück

Image

Ähnliche Objekte

Maske aus Holz für Heilritual

Maske

Theatermaske „Teufel“ für St.Nikolausspiel, 19. Jh.

Maske