Maske

"Dahata Sanni Yaku Muhuna"

Als sanni yakuma wird das traditionelle singhalesische Exorzismus-Ritual im Südwesten Sri Lankas bezeichnet. Nach singhalesischer Vorstellung kann ein Mensch krank werden, wenn sein Leben im Ungleichgewicht ist. In diesem Zustand wird er von Dämonen überwältigt, die auch seine ganze Familie und die Gemeinschaft bedrohen. Für eine Heilung werden Spezialisten herbeigerufen, die das Heilungsritual beim Patienten daheim durchführen. Während des nächtlichen Rituals treten maskierte Tänzer auf, die die Dämonen repräsentieren. Die Zeremonie dauert zumeist die ganze Nacht hindurch und endet bei Sonnenaufgang. Die Konstruktion dieser Maske besteht aus 18 hölzernen Dämonenmasken, die jeweils eine bestimmte Krankheit darstellen. Die Kobras an den Seiten symbolisieren den Gifthauch des mythologischen Anführers Mahā Kōla Sanni Yakā, der als grösste Maske am unteren Rand dargestellt ist. Laut Überlieferung rächte Mahā Kōla die Ermordung seiner Mutter, indem er mit 18 Dämonen verschiedenste Krankheiten über die Menschen brachte. Eine solch schwere Maske vermochte kaum jemand allein zu tragen. Wahrscheinlich wurde sie während des Rituals aufgestellt. Die Maske ist Teil einer bemerkenswerten Sammlung singhalesischer Masken aus dem ehemaligen Besitz des St.Galler Agronoms Thilo Walter Hoffmann. Von 1948 bis 1966 war Hoffmann in Sri Lanka für eine Schweizer Agrarfirma sehr erfolgreich tätig. In seiner Freizeit besuchte er singhalesische Theateraufführungen und nahm nicht selten auch an Heilungsritualen teil. 1996 schenkte er seine ganze Sammlung unserem Museum.

Herkunft: Asien, Sri Lanka
Datierung: Ende 19. Jh./1. H. 20. Jh.
Material: Holz, Farbe, Draht, Nagel, Schraube, Metallplättchen; Schnitz- und Malkunst
Masse: H 102,50 cm x B 82,00 cm x T 16,00 cm cm
Inventarnummer: VK 2005.756

Provenienz:
- 10.09.1996: Thilo Walter Hoffmann (13.03.1922-13.05.2014), Schenkung
- Kulturmuseum St. Gallen

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