Geschichte / Kruzifix, aus der Kirche in Thal

Kruzifix, aus der Kirche in Thal

In der Romanik wurde Christus am Kreuz noch als Triumphator, als Sieger über den Tod dargestellt, selten als Leidender. Die Füsse wurden parallel angeordnet und durch jeden ein Nagel geschlagen, ebenso durch die Hände (Viernageltypus). In der Gotik kam der leidende Christus mit Dornenkrone auf. Er wurde als Sterbender oder bereits als Toter gezeigt. Sein Haupt ist gesenkt. Die Füsse liegen übereinander und sind von einem Nagel durchbohrt (Dreinageltypus). Der schmerzvolle Kruzifixus ist in der Mystik der Gotik begründet. Dieser Christus mit anatomisch ausgeprägtem Brustkorb liegt stilistisch zwischen Spätgotik und Renaissance. Er stammt aus der Kirche «Unserer Lieben Frau» in Thal und hing dort im Chorbogen. Das Gotteshaus wurde 1494 erbaut und diente nach der Reformation als Simultankirche, d.h. beide Konfessionen, katholische wie reformierte, feierten in derselben Kirche ihre Gottesdienste.

Herkunft: Europa, Schweiz, Thal
Datierung: um 1500
Material: Lindenholz, geschnitzt, Farbspuren, Eiche
Masse: H 281,0 cm x B 240,0 cm cm
Inventarnummer: G 14114

Provenienz:
- 19.01.1933: Esther Sager-Bussmann (24.09.1927-15.10.2013), Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen

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