Geschichte / Farbholzschnitt "Weisser Pfau" Hans Frank
Hans Frank war 1908 auf der „Kunstschau“ mit vier Farbholzschnitten vertreten.
Zwei Fasan-Darstellungen und zwei Ex Libris.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte um die gleiche Zeit auch der "Weisse Pfau" entstanden sein.
Das undatierte Blatt zeigt einen weissen Pfau auf einem Felsen.
Die buschigen Federn bilden eine Diagonale, die vom nach links gebeugten Hals unterbrochen wird.
Der Künstler deutet den Raum nur an und hält die Darstellung bewusst ganz flächig.
Als mögliches Vorbild könnte ein um 1800 zu datierender japanischer Farbholzschnitt von Sôken Yamaguchi gedient haben.
Dieser der Maruyama-Schule zuzuordnende Holzschnitt zeigt einen Pfau auf einem Felsen.
Anders als bei Carl Mosers Pfau, gibt es keine direkte Abhängigkeit vom japanischen Vorbild.
Ein Vergleich der beiden Blätter beweist jedoch, dass die europäische Jugendstil-Graphik deutlich von der fernöstlichen Kunst beeinflusst wurde.
Datierung: 1910
Material: Farbholzschnitt
Masse: H 18,5 x B 16 cm
Inventarnummer: G 2015.357
Provenienz:
- 16.06.2015: Auktionshaus Ursula Nusser e.K., Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen