Archäologie / Askos
Bauchige, entenartige Form auf profiliertem Scheibenfuss.
Ein zylindrischer Hals, der sich verbreitert, um eine Art von Trichter mit konkaven Wandungen und waagrechtem, vorspringendem Mündungsrand zu bilden.
Vom Hals zieht ein Henkel zum entenschwanzartigen Rückteil, der im Querschnitt ein Dreieck bildet.
Die Rückseite zeigt eine grosse Palmette, die von Blätterkompositionen gerahmt wird und sich bis über beide Seitenpartien hinzieht.
Auf dem Hauptfeld sitzt Eros mit geöffneten Flügeln auf einem profilierten Sitz (Fels), den Kopf nach rechts gedreht (Betrachter).
Die Haare sind von einer Haube (Kekryphalos) zusammengehalten und lassen einen grossen Haarschweif am Hinterkopf
heraushängen.
Das Gesichtsprofil ist beschädigt.
Auge, Teile des Mundes und des Kinns sind noch sichtbar.
Schräg über der Brust verlaufende Perlenkette, auch am Hals und im Haar.
Drei Armbänder an den Handgelenken, Spuren von weisser Fussbekleidung.
Die oberen weissen Federn der grossen Flügel sind von drei parallelen gestrichelten Bändern gebildet.
Dazwischen weisse Punktreihe und am unteren Flügelteil abgestuft lange, dünne, orangefarbig gefirnisste Striche.
Die Umrisslinien des Körpers sind mit glänzendem dunkelrotem Firnis gemalt, auf dem Boden liegt ein Tympanon mit weissem Rand und Punktdekoration.
An der rechten Hand (Betrachter) ein langes Band (Tänie).
Auf dem Hals des Askos, in ausgespartem Feld, zwischen zwei schwarzen Linien, ist ein grosser schwarz gefirnisster, teilweise rötlicher Eierstab mit Punkten dargestellt.
Herkunft: Europa, Italien, Ruvo
Datierung: 4. Jh. v. u. Z.
Material: beige-rosafarbener Ton mit dünner Firnislasur, olivschwarzer wenig deckender Firnis mit rötl. Flecken, auf der linken Seite orangerot (Brandfehler), rotfigurige Dekoration mit weissen aufgemalten Verzierungen, z. T. abgesplittert
Masse: T 16,7 cm
Inventarnummer: A 2009.273
Provenienz:
- 1880: Albert Züblin-Sulzberger (1841-1886)
- 1880: Kulturmuseum St. Gallen, Schenkung