Geschichte / Farbholzschnitt "Holländische Kähne" /Orig. Holzschnitt Handdr. Nr. 7
Farbholzschnitt "Holländische Kähne" /Orig. Holzschnitt Handdr. Nr. 7
"Holländische Kähne /Orig. Holzschnitt Handdr. Nr. 7"
4 Hirnholz-Stöcke; Farben: grün, grau, grauviolett, rot
Hoch in die obere rechte Ecke des oblongen Bildes gerückt, spiegeln sich drei Kähne im Wasser.
Sie ankern nebeneinander und ihre Segel sind eingezogen.
Es ist ein interessanter Blickwinkel, da das Hauptgewicht in der Spiegelung der Objekte liegt.
Auf der rechten Seite des Blattes sind zudem noch zwei spiegelbildliche Masten zu erkennen, deren zugehörige Schiffe ausserhalb des Blickfeldes liegen.
Allgemein herrscht eine nuancenreich abgestimmte, gedämpfte Farbigkeit.
Einige Exemplare zeigen reliefartige Erhöhungen bei den Schiffskielen.
Das führte in der Familie Cunz zu einigen Fragen.
So konnte der Vater "den Wert des neuen Tricks beim Kiel der Schiffe" nicht erkennen; "es kommt mir vor, dass diese Technik eigentlich nicht zum Holzschnitt gehört, obschon sie künstlerischer Art ist u.
in manchen Fällen Effekt machen wird, aber natürlich nur beim Handdruck möglich ist".
Bei der angewandten Technik handelt es sich um einen Prägedruck (Gaufrage), bei dem das Papier mit dem Falzbein in die geschnittene Form des Holzstockes gepresst wird.
Dazu erklärte Martha Cunz: "Das plastische Auspressen am Holzschnitt müsst Ihr nicht etwa als neu empfundenen Trick halten, es ist nur eine Probe des Blinddrucks, wie ihn die Japaner schon im Alter, d.h. 17.
Jahrhundert z.B., in Anwendung hatten.
Ihr müsst nicht bange sein, ich selbst werde von diesem Verfahren nur in seltenen Fällen Gebrauch machen, wo es sich um Erreichung eines ganz bestimmten Effektes handelt.
Im Allgemeinen ziehe ich die reine Flächentechnik vor u.
habe sie auch wie sonst in meinen neuen Schnitten bewahrt."
Herkunft: Europa, Schweiz, St. Gallen
Material: Farbholzschnitt
4 Hirnholz-Stöcke (im Kunstmuseum St.Gallen erhalten); Farben: grün, grau, grauviolett, rot
Masse: H 20 x B 30 cm
Inventarnummer: G 2009.173
Provenienz:
- 20.03.2009: Philippe Schuler Schuler Auktionen AG, Ankauf
- Kulturmuseum St. Gallen
